Archive for November 2016

35. Du glaubst, die Wohnung ist nun fertig bezogen, jetzt beginnt die Relax-Phase – doch dann: zurück auf ANFANG!

25. November 2016

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Vor ein paar Monaten bist du eingezogen, nun ist alles eingerichtet, alle Lampen und Bilder hängen, alle Kartons sind ausgepackt, und die Schränke sind gefüllt, der Keller ist halbleer und jetzt beginnt die Relax-Phase – schöööön   –
und dann musst du:
ZURÜCK AUF ANFANG!

Ein Fehler beim Bau des großen Mehrfamilienhauses: Ein Verbindungsteil in einer Kurve unseres WC-Abflussrohres wurde beim Verlegen nicht richtig in das nächste geschoben. Ja, gibt es das? Ist doch ein Anfangsfehler – muss doch mehrmals überprüft werden – oder was? Es gibt doch immer wieder Bauabnahmen, alles muss protokolliert werden, aber wie kommen wir da jetzt heran? Bevor der Schacht, in dem sich diese beiden fehlerhaft zusammengesteckten WC-Rohrteile befinden, zugemauert wurde, muss es auch von jemandem abgenommen worden sein. Von wem? Fällt dieser Fehler nicht in die Bauphase? Dann ist eine spezielle Haftpflicht zuständig, mit der sich der Bauherr in der Zeit des Bauens absichert.

Wir konnten den fehlerhaften Bau beim Kauf der Wohnung beim besten Willen nicht sehen, denn diese Rohre verlaufen hinter einer zugemauerten Wand, also in einem Schacht. Nun musste nach vielen Monaten der Suche nach den Gründen eines Feuchtigkeits-Schadens in der darunterlegenden Wohnung auch dieser Schacht aufgebrochen werden – und das Schlamassel wurde sicht- und riechbar. Stellt es euch bitte nicht vor!!

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Na, das klingt zwar furchtbar, aber für einen Rechtsstreit absolut eindeutig: Wir konnten an diese Rohre gar nicht rankommen sein, wir konnten absolut nicht Schuld sein.

In allem Schlamassel, ein beruhigendes Gefühl.

Außerdem haben wir ja eine Rechtschutzversicherung, zum Glück!
Das Gefühl, eine mögliche rechtliche Auseinandersetzung mit einem sehr großen Generalunternehmer, nämlich „Aug. Prien“, an einen Juristen abgeben zu können, ist  beruhigend. Aber seither sehe ich hier in Hamburg ständig Bauten von „Aug Prien“ oder Baufahrzeuge, die diesen Firmennamen tragen. Hilfe!

Aber dann erklärt mir meine Rechtsschutzversicherung, dass sie, aber auch keine andere  Rechtschutzversicherung eine rechtliche Auseinandersetzung um einen Neubau abdeckt. Stimmt das? Ich wusste das nicht, ist euch das bekannt?

Da es kein Schadensfall mit Wasser, sondern mit Abwasser aus dem WC-Rohr ist, lässt sich das Problem nicht mit Trocknungsgeräten und einigen Wochen Lärm aus der Welt schaffen, denn alles, was auf diese Art feucht geworden ist, ist bakteriell verseucht, lässt sich nicht trocknen, muss einfach raus. Alles!

Also das Parkett öffnen, der Estrich muss raus, dabei geht aber auch die Fußbodenheizung kaputt, denn sie ist ja in den Estrich eingelassen oder umgekehrt. Jetzt fängt es an im Kopf zu kreisen!!

Um das Parkett zu öffnen, müssen natürlich die Möbel raus, also wieder alles (wirklich alles) in Kartons verstauen, einlagern, entscheiden, was man in den nächsten Wochen unbedingt braucht. Aber sind es nur Wochen oder sind es Monate und wenn ja wie viele? Für welche Jahreszeit wird evtl. Kleidung gebraucht und was kann eingelagert werden? Niemand weiß es, bevor das Parkett geöffnet ist. Aber klar ist: Koffer und viele Kartons und Kisten müssen wieder gepackt werden.

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Welche Versicherung kommt dafür auf? Wir persönlich sind doch nicht Schuld, uns können also nicht die Kosten aufgebürdet, das sagt mir mein Menschenverstand – oder müssen wir das am Ende doch allein stemmen – und wenn ja, wie?

Aber wir haben ja eine Hausratversicherung, haben doch fast alle, die ich kenne. Also melden wir den Schaden dort, aber Versicherungs-Vertreter für Hausrat machen gerne eine bestimmte Handbewegung:
Eine Dose, z.B. mit Büroklammern, wird mal kurz auf den Kopf gestellt. Alles was raus fällt, wird versichert, heißt es.
Aber wie sieht es rechtlich aus für die vom Mieter (oder vom in der Wohnung lebenden Wohnungseigentümer) fest in die Wohnung eingebauten Teile, z. B. für die Einbauschränke?

Da unterscheiden sich die Hausratversicherungen, habt ihr euren Vertrag mal daraufhin genau angeschaut? Ich habe es jetzt erst getan.

Natürlich sind wir im Recht, sollten uns eigentlich keine Sorgen machen. Eigentlich!

Wir sind gesund, das mit der kontaminierten Wohnung ist ja eigentlich auch nur ein materieller Schaden, der irgendwann mal behoben sein wird, vielleicht früher oder etwas später. Ich bin mir nur nicht sicher, auf wessen Kosten und in welchem Zeitraum der behoben wird und ob wir die Stabilität haben, uns nicht verunsichern zu lassen.

Aber woher weiß ich, ob die bakteriell verseuchten Böden und Wände keinen medizinischen Schaden beim kleinen Enkel und bei seinen Eltern hervorrufen könnten? Bisher gibt es keine Antworten auf meine Fragen, ein Gutachten lässt auf sich warten.

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Im Recht zu sein, bedeutet ja noch nicht, dass wir das auch bekommen. Wir werden versuchen, gut durch diese ganze Geschichte durchzukommen und wollen in absehbarer Zeit wieder in Ruhe in dieser Wohnung leben können. Ein Umzug steht bevor, etwas moderner, als auf diesem Foto angedeutet wird, aber auch nicht ohne eigene Mitarbeit und Zeit und Nerven und Planung in dieser  nicht planbaren Zeit.

Wir mussten uns nun einen Anwalt nehmen, einen, der sich auf Baurecht spezialisiert hat, diese Spezialisten unter den Anwälten sind besonders teuer, mal sehen, wer am Ende für diese Kosten aufkommt, in Vorleistung müssen wir auf jeden Fall gehen.

Wir stehen nicht allein, wir sind eine Familie, die sehr gut zusammen steht, die sich unterstützt. Das ist unser Pfand!

Aus meiner eigenen Familiengeschichte weiß ich, wie unglaublich gut das tut bzw. wie sehr das schwächt, wenn einem dieser Zusammenhalt nicht zur Verfügung steht.

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Darüber hinaus machen viele aufmunternde und ehrlich gemeinte Worte der Nachbarn und der FreundInnen Mut. Ein geschenkter Schokoladen-Nikolaus, ein Zuspruch, ein verständnisvolles Wort, ein Schreiben, dass man sich mit seinen Kontakten für uns einsetzen will – das gibt Kraft und macht zuversichtlich.
Einen großen Dank an jeden, der dies, wie auch immer, ausdrücken konnte.

Nachtrag

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34. Im milden Herbstklima Mallorca genießen

25. November 2016

Ende Oktober bis Anfang November ist es gut möglich, dass es auf der Insel viel regnet, windet und es mindestens am Abend kühl wird. Aber wir hatten Glück: Der Wettergott meinte es gut mit uns und die eineinhalb Wochen waren durchweg warm, sonnig und angenehm. Die englischen Kleinkinder machten es vor, auch in dieser Zeit kann man noch nackt oder nur mit einer Badehose bekleidet am Meer spielen, Sandburgen am Strand bauen und natürlich auch planschen oder schwimmen.

Mallorca ist eine bemerkenswerte und sehr abwechslungsreiche Insel. Sofern man bestimmte Teile der Hauptstadt Palma de Mallorca meidet, die noch vor kurzer Zeit „Ballermann genannt wurden, ist diese Insel wunderschön. Wir waren ganz am anderen Ende der Insel, im Nordosten, in Pollenca. Formentor ist der höchste Berg, den ich ungeplant gleich bei der Ankunft einmal ganz mit dem Mietwagen hochgefahren bin. Vorher gab es keine sichere Wendemöglichkeit, aber dafür durfte ich viele sportliche Radfahrer bewundern, die ohne elektrische Unterstützung, allein mit jahrelang aufgebauter Muskelkraft per Rad bis nach oben gelangten.

Während meines Urlaubs kam ich dank meines lieben Gastgebers in den Genuss, ein E-Bike auszuprobieren, auch wenn ich damit nicht auf den Formentor hoch, sondern nur die sich weit hinziehende Hafenstadt Pollenca erkundet habe. Ein E-Bike erleichtert auch lange Strecken in der Ebene, ich bin einfach länger gefahren, als ich es vielleicht mit einem normalen Rad getan hätte. Aber sicherlich werde ich mir sobald kein so teures Rad für die vom Radklau heimgesuchte Stadt Hamburg zulegen, ich bin ja jetzt schon immer sehr besorgt, wie ich einen Diebstahl meines schon ganz guten Rades verhindern kann. Viele Hamburger Radler haben sich deshalb eine alte abgewrackte Krücke zugelegt, die sie benutzen, sobald sie ihr Rad mal unbeaufsichtigt stehen lassen müssen. Dazu habe ich aber keine Lust, ich will nicht auf meine vielen Gänge am Rad verzichten, auch nicht auf die gute Federung, lieber benutze ich, wenn ich z. B. ins Schanzenviertel will, den öffentlichen Nahverkehr, der ja gut ausgebaut ist in der Stadt. Ich schließe mein Rad in Hamburg ständig mit 2 Schlössern an, nicht, dass diese nicht von den Profis in sekundenschnelle zu knacken wären, aber für das eine bräuchten sie einen Hammer und für das andere Schloss eher einen großen Seitenschneider. Die Profis haben das im Ärmel, geht ganz schnell, auch sehr gute Schlösser werden von ihnen in weniger als 10 Sekunden pro Schloss geknackt.

In Mallorca haben wir sogar 3 E-Bikes für die Stunden des Raussegelns mit einem Segelboot einfach mit einem kleinen Fahrradschoss zurückgelassen, keine Gefahr des Diebstahls, ja das sind die Vorteile einer Insel.

Hier auf der Insel bin ich seit meiner Atlantiküberquerung 2015 zum ersten Mal wieder gesegelt und es war schön, sich die Brise um die Nase blasen zu lassen. Darauf werde ich in Zukunft trotz der Aneurysma nicht mehr verzichten, vielleicht kann ich mich in der nächsten Saison in einer Segelschule auf der Alster anmelden.

Das Beste am Urlaub war sicherlich, mit der Familie nicht in einer Ferienwohnung oder in einem Hotel zu wohnen, sondern von einem guten Freund das Ferienhaus zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ein Haus hat eine Geschichte, es ist über Jahrzehnte von der Familie eingerichtet bzw. hergerichtet worden. Vieles ist schon da, wir durften alles mitbenutzen. Die Nachbarn können einen als Freunde von des Hausherren einordnen, geben einen Post mit nach Deutschland, denn noch immer ist die spanische Post nicht so zuverlässig wie die deutsche. Eine andere Nachbarin kommt zum Putzen nach dem Verlassen des Hauses, ein sehr von mir genossener Service, denn dadurch gab es einen halben Tag Freizeit auf der Insel mehr. Dieses Haus hat aber noch mehr, es hat eine Seele und selbst mein kleiner Enkelsohn hat dies mit seinen zweieinhalb Jahren erkannt. Obwohl er den Hausherren nur einige Stunden erlebt hat, dann ging dessen Flug zurück nach Deutschland, hat er noch tagelang nach diesem Opa gefragt. Wo ist er? Er gehörte für ihn einfach zum Haus und er fehlte ihm. Ich möchte viel mehr bewusster darauf achten, wo ich solche Energien spüre. Es ist nicht einfach alles austauschbar, beliebig, selbst ein Haus „lebt“, das ist mir wohl am stärksten von diesen 2 Wochen in Erinnerung.

Nachtrag

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Nr. 33 Cuxhaven mit v

25. November 2016
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An der Kugelbake (Foto: Bib)

Strandausflüge in Cuxhaven im Hochsommer war nicht die beste Idee, meine Kompressionsstrümpfe mochten die Hitze einfach nicht. Radeln war besser, da wehte mir der Fahrtwind um die Beine, aber braten in der Sonne ging einfach gar nicht, sehr zum Leidwesen meiner Freundin, die natürlich gerne Gesellschaft am Strand gehabt hätte.

 

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in Cuxhaven am Strand (Foto: Bib)

Cuxhaven ist als Urlaubsort zu empfehlen für alle, die barrierefrei überall hin gelangen wollen, sei es mit dem Rollstuhl, dem Rollator oder mit dem Kinderwagen. Der Ort hat alle Wege daraufhin umgebaut. Ich habe das als Radfahrerin sehr genossen, gefallen hat mir der Ort trotzdem nicht richtig und bevor ich einen Rollator benötige oder Ähnliches, sehe ich keinen Grund, nochmals dahin zu fahren. Cuxhaven – sorry, ich muss es so klar ausdrücken! Mir haben einfach die sportlichen, jüngeren Leute gefehlt, selten habe ich dagegen so viele übergewichtige junge oder mittelalterliche Leute gesehen.

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auf dm Weg durch das Watt (Foto: Bib)

Sehr gefallen hat mir die Fahrt zur Insel Neuwerk, die ja noch immer zur Stadt Hamburg gehört, obwohl sie direkt vor Cuxhaven liegt und zur richtigen Zeit und von geübten Läufern auch gut zu Fuß erreicht werden kann. Da ich mit meinen Kompressionsstrümpfen nicht so einfach im Watt herumwandern kann – ich könnte es schon versuchen, aber bei jedem Schritt in Gummistiefeln würde das Watt versuchen, mir diese auszuziehen – habe ich es genossen, im Pferdefuhrwerk hoch oben neben dem Kutscher durch das Watt zur Insel zu fahren: ein unglaubliches Naturereignis, was ich jedem empfehlen kann.

 

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im Hintergrund die Fahrrinne von und nach Hamburg (Foto: Bib)

 

Seither habe ich große Lust, mich für 1 oder 2 Wochen auf einer kleinen Insel oder Hallig einzuquartieren. Fast hätte ich eine Winterwoche auf einer kleinen Nordseeinsel gebucht, dann habe ich mich entschieden, dies lieber erst einmal im Sommer auszuprobieren.

 

 

Nachtrag

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Cuxhaven (Foto: Bib)

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